Portative

Das Portativ ist so einfach und übersichtlich wie kein anderer Orgeltypus. Da es jedoch -wie keine andere Orgel- mit unterschiedlichen Winddrücken funktionieren kann, nimmt es eine sehr interessante Sonderstellung ein.

Pfeifenklang auch bei wechselnden Drücken gut funktionieren zu lassen, ist eine Aufgabe, der man sich als Orgelbauer eigentlich nicht stellen muß. Lässt man sich aber auf diese besondere Konstellation ein, dann ist das ein spannendes Abenteuer. Umso mehr, wenn man tragfähigen und gestützen Klang erzeugen möchte.

Erst durch den Austausch mit sehr erfahrenen Portativspielern und Bläsern habe ich verstanden, was für mich ein ausdrucksstarkes und musikalisch funktionierendes Portativ ausmacht.

Es würde mich sehr freuen, wenn im Laufe der Jahre die Lehre auf das Portativ als Übeinstrument für künstlerisches Orgelspiel aufmerksam werden würde. Es gibt keine bessere Methode, um sich musizierend mit den Möglichkeiten und Grenzen von Pfeifenklang praktisch auseinanderzusetzen.

Ich erhebe nicht den Anspruch, authentische Portative zu bauen, setze aber Gestaltung, Methoden und Materialien so ein, daß meine Instrumente prinzipiell im Mittelalter hätten möglich sein können.

Taubenei

Die einfachste und in mittelalterlichen Traktaten beschriebene Mensurierung von Pfeifen sieht für alle Pfeifen einer Reihe den gleichen Durchmesser vor. Da dieses Maß als die Weite eines Taubeneis beschrieben wird, spricht man von der sogenannten Taubeneimensur.

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Diatonisch

Durch Vermittlung von Christophe Deslignes kam von den Freunden des Instrumentariums der Kathedrale von Chartres die Anfrage für den Bau eines sehr kleinen Instruments nach einer sehr einfachen Darstellung aus dem 16. Jahrhundert. Da diese Abbildung für ein Organetto sehr spät ist, schlug ich vor, das Werk mit gedeckten Bleipfeifen zu versehen. Ich konnte …

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Schlanke Mensur

Sowohl für die Musik als auch in klanglicher Hinsicht ist ein Portativ besonders wirkungsvoll, wenn es in die Altlage hinabsteigt. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, daß solch ein Instrument nicht zu schwer wird.

Deswegen habe ich ein Portativ mit einer eher engen Mensur konzipiert, welches dadurch kompakter und leichter wird. Der Klang wird dadurch etwas rauh und streichend.

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Portativ mit Regalstimme

Die erste Anfrage für ein Portativ kam von Martin Erhardt. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt wirklich keinen ernsthaften Gedanken über diese Instrumente gehabt hatte, setzte von diesem Moment an eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und ebenso mit Martin ein.

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