Französische Regale

Im 18. Jahrhundert gelangte das Regal in Frankreich durch den genialen Erfinder und Orgelbauer Jean-Baptiste Micot (1712- 1784) zu später Blüte. Auf der Suche nach einem geeigneten Prototyp für die Belebung des Regals erschien mir dessen Anordnung sowohl in klanglicher als auch in spielpraktischer Hinsicht sehr passend. Während er einerseits die Eigenschaften guter Renaissanceregale aufgriff, verfügten seine Instrumente über einen in beide Richtungen erweiterten Tonumfang und eine kompakte Balganlage mit Schöpfmechanismus.

Das gezeigte Instrument im Eichengehäuse ist ein Werk mit Transponiervorrichtung und stimmbaren kurzen Oktaven, welches auf Betreiben von Prof. Christoph Bossert in die Hochschule für Musik in Würzburg gelangt ist. Das Nußbaumregal steht als Erstgeborenes bei mir im Wohnzimmer. Das zweimanualige Instrument geht prinzipiell auch auf Micot zurück, wobei ich den Tonumfang nochmals erweitert habe, so daß es sich bei einem Umfang von C bis c4 um ein ausgebautes Gedackt 8fuß mit einem Regal 16fuß handelt. Es wurde als Continuoinstrument von den Landesbühnen Sachsen in Auftrag gegeben.

Ein kleiner Film illustriert den Klang des hier mitteltönig gestimmten Instruments sowie die Funktion der Manualkoppel.

Während einer kulturellen Pilgerreise nach Paris konnte ich mir ein originales einmanualiges Regal von Micot anschauen. Vielleicht kommt es eines Tages dazu, daß ich davon eine Kopie anfertigen darf.

[Regale]